Mythos Maybach Bergbezwinger | The Myth of the Maybach Mountain-Conqueror (Ger | Eng)

Die ersten Auto­mo­bile wur­den Ende des 19. Jahrhun­derts in Städten für den städtis­chen Ein­satz gebaut. Ihre Erprobung fand wiederum meist an den Pro­duk­tion­s­stan­dorten selb­st und im umliegen­den Flach­land statt. Um das Auto­mo­bil im öffentlichen Bewusst­sein zu etablieren, nutzten die Auto­her­steller pub­likum­swirk­same Wagen­ren­nen auf prä­pari­erten Streck­en. Doch es dauerte nur wenige Jahre, bis sich die ersten Fahrer mit ihren Wägen auch ins bergige Ter­rain vor­wagten. Die aben­teuer­liche Alpen­fahrt avancierte rasch zur „neuen Kun­st­form des Reisens“, denn in den 1920er Jahren gehörte die Bergfahrt zu den größten tech­nis­chen Her­aus­forderun­gen in der Auto­mo­bi­len­twick­lung. 1921 schuf Karl May­bach in Friedrichshafen am Bodensee das erste May­bach-Auto­mo­bil. Die Test­fahrten des May­bach Wagens Typ W3 und später­er Mod­elle führten von Anfang an durch unwegsames, voralpen­ländis­ches Gelände und bis hinein ins Hochge­birge. Der Mythos vom „May­bach-Berg­bezwinger“ war angesichts der her­aus­ra­gen­den Fahreigen­schaften der Auto­mo­bile aus Friedrichshafen schnell ent­standen. Doch welche tech­nis­chen Beson­der­heit­en macht den May­bach-Wagen zum echt­en Berg­bezwinger? Oder steckt hin­ter dem leg­endären Ruf des May­bach-Berg­bezwinger nur eine gelun­gene Wer­bekam­pagne? Der fol­gende Artikel geht diesen und weit­eren Fra­gen nach.

Die Anfänge alpin­er Automobilfahrten

Dank dem franzö­sis­chen Lit­er­at­en Pierre Sou­vestre ist heute die erste Berg­bezwingung des St. Got­thard mit einem Auto­mo­bil über­liefert: 1895 wagte sich Graf Cog­nard mit einem Peu­geot Quadri­cy­cle (sic!) über den Got­thard­pass. Bere­its 1898 ver­anstal­tete der Öster­re­ichis­che Tour­ing Club eine in der jun­gen Auto­mo­bil­szene viel­beachtete Wet­tfahrt über 465 Kilo­me­ter durch das Hochge­birge Südtirols – auf den Passstraßen des Stil­fs­er Joch. Got­tlieb Daim­ler war damals als Beobachter vor Ort, um die Fahrzeuge – vor allem ihr Fahrver­hal­ten in steilem Gelände – genau zu studieren. Im Jahr 1902 fuhr Otto Julius Bier­baum bere­its mit einem Auto­mo­bil der Fir­ma „Adler“ über den Bren­ner bis nach Neapel. Er emp­fand die Fahrt mit dem Auto­mo­bil als eine „neue Kun­st des Reisens“ – auch wenn er dabei zahlre­iche Pan­nen in Kauf nahm. Denn ein zuver­läs­siges, speziell für das Gebirge kon­stru­ierte Auto­mo­bil existierte noch nicht. Ab 1910 etablierte der Öster­re­ichis­che Auto­mo­bil­club die jährlichen Alpen­fahrten, die bald inter­na­tionale Aufmerk­samkeit erhiel­ten. Die Routen führten über mehr als 1.500 Kilo­me­ter und über Alpen­pässe wie den Loiblpass mit über 30 Prozent Stei­gung. Die Fahrten entwick­el­ten sich zur regel­recht­en Mate­ri­alschlacht. Die Fahrer beklagten weniger gebroch­ene Räder, Reifen­schä­den oder Achs­brüche als vielmehr die schwache Motor­leis­tung bergauf und die oft unzure­ichen­den Brem­sen bergab: „Bergauf gab der Motor immer zu wenig Leis­tung, und bergab ver­sagten die Brem­sen.“ Kaum ein Her­steller – auch nicht Daim­ler oder Horch – been­dete die Alpen­fahrten in dieser Früh­phase ohne größere Repara­turen. Doch ger­ade deshalb galt die Alpen­fahrt schon bald als die bedeu­tend­ste Zuver­läs­sigkeit­sprü­fung für Touren­wa­gen. Der Wettstre­it um das robusteste und leis­tungs­fähig­ste Fahrzeug – den wahren auto­mo­bilen Berg­bezwinger – war nach dem Ersten Weltkrieg endgültig eröffnet. Die 1920er-Jahre wur­den schließlich zur ruhm­re­ichen Epoche der Marken Steyr, Rolls-Royce, Daim­ler und Horch (Audi), die in unzäh­li­gen Alpen­fahrten, Bergren­nen und mehr als 2.000 Kilo­me­ter lan­gen Aus­dauer­fahrten Leg­en­den­sta­tus erlangten. Und zur Über­raschung der Fach­presse tauchte in den Ergeb­nis­lis­ten immer wieder eine neue Auto­mo­bil­marke aus Süd­deutsch­land auf: Maybach.

Karl May­bach pro­duzierte ab 1921 in Friedrichshafen am Bodensee Auto­mo­bile der Spitzen­klasse, die sich durch aus­gereifte Tech­nik, über­durch­schnit­tliche Qual­ität und Zuver­läs­sigkeit sowie durch leichte Bedi­en­barkeit und hohen Fahrkom­fort ausze­ich­neten. Unter diesen hohen Kon­struk­tion­sprämis­sen ent­standen Auto­mo­bile, die sowohl dem Anspruch Karl May­bachs als auch den Erwartun­gen sein­er kaufkräfti­gen Kund­schaft gerecht wur­den. Während des gesamten Pro­duk­tion­szeitraums der May­bach-Wagen von 1921 bis 1941 fer­tigte das Unternehmen Fahrzeuge, die klar auf eine Klien­tel aus­gerichtet waren, die hochw­er­tige Repräsen­ta­tions- und Reisewa­gen bevorzugte – auch bei entsprechen­dem Preis­niveau. Wenn heute über den Ein­satz jen­er May­bach-Auto­mo­bile – Fahrzeuge, die sich ursprünglich als Luxu­swa­gen par excel­lence auswiesen – als Reise‑, ja sog­ar Expe­di­tions­fahrzeuge im alpinen Gelände berichtet wird, erscheint das auf den ersten Blick wider­sprüch­lich. Und den­noch wur­den May­bach-Wagen auf­grund ihrer exzel­len­ten Fahreigen­schaften, ihres außergewöhn­lichen Fahrkom­forts und ihrer hohen Fahrsicher­heit auch als Berg­bezwinger wer­be­wirk­sam in Szene gesetzt.

Frühe Wer­bean­nonce, um 1925, May­bach Wagen Typ 2270 PS — W3, bewor­ben als Auto­mo­bil für „die Berge-ohne Schal­tung“. Im Hin­ter­grund das Schweiz­er Mat­ter­horn. Foto: Rolls-Royce Pow­er Sys­tems AG.

Bei der Spuren­suche, wo May­bach-Auto­mo­bile zuallererst als alpine Berg­bezwinger bewor­ben wur­den, stößt man rasch auf den Schweiz­er Auto­mo­bil­markt. Bere­its 1922 ver­gab die May­bach-Motoren­bau GmbH ihre erste Aus­landsvertre­tung an die Fir­ma Carl Schlot­ter­beck in Basel – die erste inter­na­tionale Vertre­tung für May­bach-Auto­mo­bile. Die Geschäft­sleitung der im Auto­mo­bil­ver­trieb bere­its etablierten Fir­ma Schlot­ter­beck, die Marken wie Peu­geot, Renault, Hud­son, Horch und Wan­der­er verkaufte, erkan­nte offen­bar früh das Poten­zial der jun­gen Marke May­bach für den anspruchsvollen Schweiz­er Markt. Die Auf­nahme der tech­nisch sehr aus­gereiften May­bach-Auto­mo­bile, die sich auch im bergi­gen Ter­rain bewährten, sollte zweifel­los das Image der Fir­ma Schlot­ter­beck stärken. Als ide­ales Wer­be­feld bot sich für Schlot­ter­beck die Berg­prü­fungs­fahrt Dor­nach – Gem­pen unweit von Basel an, die am 22. April 1923 stat­tfand. In der Teil­nehmerliste dieser Ver­anstal­tung mit ins­ge­samt 52 Teil­nehmern erschien ein May­bach W3 Touren­wa­gen, einge­set­zt von der Fir­ma Carl Schlot­ter­beck. Am Steuer saß Anton Zwick, ein später in der May­bach-Rennsport­geschichte bekan­nter Werk­fahrer. Zwick been­dete die Prü­fung mit der drit­tbesten Zeit – ein­er der ersten Achtungser­folge für die Auto­mo­bil­marke May­bach. Und es fol­gten weit­ere: 1924 gewann Anton Zwick das ADAC-Bergren­nen. Die Ren­ner­folge der Jahre 1923 bis 1925 – ins­beson­dere bei Bergren­nen – tru­gen wesentlich dazu bei, dass May­bach-Wagen bald als echte Berg­bezwinger gal­ten und gefeiert wurden.

Der May­bach-Werk­fahrer Anton Zwick gewin­nt 1924 die ADAC Win­ter­fahrt. Das Bild zeigt Zwick in seinem May­bach-Wagen Typ 2270 PS W3. Foto: Samm­lung Fre­un­deskreis May­bach Muse­um e.V.

Die tech­nis­chen Beson­der­heit­en der Maybach-Wagen

Der erste vom May­bach-Motoren­bau gefer­tigte Wagen, der May­bach Typ W3, wurde als „schal­tungslos­er Wagen“ konzip­iert. Bere­its der erste Blick unter die Motorhaube des Wagens zeigte, der May­bach Fahrzeug­mo­tor Typ W2, der im May­bach-Wagen Typ 2270 PSW3 ver­baut war, wurde von Karl May­bach als „Berg­bezwinger“ konzip­iert. Mit 51,5 kW (70 PS) bei 2.200 U/​min und sat­ten 5.740 cm³ Hubraum war der Sech­szylin­der-Rei­hen­mo­tor im PKW-Seg­ment nahezu konkur­ren­z­los. Das Prinzip der Hubraumüberbe­mes­sung hat­te Karl May­bach von seinen Flug­mo­toren über­nom­men. Selb­st bei reduziertem Sauer­stof­fge­halt in höheren Lagen stand dem Fahrer deut­lich mehr Drehmo­ment zur Ver­fü­gung – ein klar­er Vorteil auf steilen Alpen­pässen. Der groß dimen­sion­ierte Motor lieferte bere­its bei niedri­gen Drehzahlen ein hohes Drehmo­ment, sodass er im direk­ten Gang prob­lem­los Schrittgeschwindigkeit hal­ten und Stei­gun­gen bis zu 10 % bewälti­gen konnte.

Der May­bach-Wagen Typ W3 ließ sich ohne Zwis­chen­gas-Schal­tung schal­ten – ein Novum zu Beginn der 1920er Jahre. Foto: Mer­cedes Benz Group AG.

Dank des Umlauf-Plan­etengetriebes ent­fiel beim Typ W3 die damals übliche und anspruchsvolle Zwis­chen­gas-Schal­tung. Ein elek­trisch­er Anlass­er beschle­u­nigte das Fahrzeug, bis der Motor startete; zum Ein­le­gen des ersten Gangs genügte ein Tritt auf den Fußhebel. Für die dama­lige Zeit war das ein tech­nis­ch­er Fortschritt, der sowohl Bedi­enkom­fort als auch Fahrsicher­heit erhöhte. Auch die Brem­san­lage set­zte Maßstäbe: Der W3 war der erste deutsche Pkw mit Vier­rad­brem­sen. Ein aus­gek­lügeltes Hebel­sys­tem nach dem Waage­balken-Prinzip sorgte für einen automa­tis­chen Brem­skraftaus­gle­ich – ein Sicher­heitsmerk­mal, das bei Bergab­fahrten beson­ders wichtig war. So kon­nten nicht nur steile Anstiege gemeis­tert, son­dern auch die Abfahrten ins Tal sich­er kon­trol­liert wer­den. Die Kom­bi­na­tion aus überdi­men­sion­iertem Motor, wartungs­fre­undlichem Getriebe und Vier­rad­brem­sen ver­lieh dem W3 eine bemerkenswerte Betrieb­ssicher­heit. Damit eignete er sich her­vor­ra­gend für lange Touren und Fahrten durch alpines Gelände – mit zuver­läs­sigem Antrieb und hoher Fahrsicher­heit in den Bergen. 

Der May­bach-Wagen Typ W5 fol­gte 1926 als kon­se­quente Weit­er­en­twick­lung in allen tech­nis­chen Bere­ichen. Die Kon­struk­tion fiel in die Gold­e­nen Zwanziger Jahre, in denen Fortschritt und Geschwindigkeit zen­trale Leit­bilder waren. Auch der Typ W5 ver­fügte über einen Rei­hen-Sech­szylin­der, nun aber mit 7,0 Liter Hubraum und 120 PS bei nur 2.400 U/​min. Damit zählte er zu den leis­tungsstärk­sten Serien­fahrzeu­gen sein­er Zeit. Im direk­ten Gang bewältigte der Typ W5 Stei­gun­gen bis zu 15 % – ein deut­lich­er Fortschritt gegenüber dem W3. Das neue Auto über­nahm zwar das Fahrw­erk und Getriebe des Vorgängers, erhielt aber bedeu­tende Kom­fortverbesserun­gen. Die Brem­sen waren nun hydraulisch ver­stärkt, ver­sorgt durch eine Ölpumpe, wodurch der Kraftaufwand beim Brem­sen erhe­blich reduziert wurde. Die Bergab­fahrt war somit mit dem May­bach-Wagen deut­lich sicher­er als mit ver­gle­ich­baren Reisewa­gen der dama­li­gen Zeit. Der May­bach-Wagen kon­nte also den Berg nicht zur bezwin­gen, son­dern auch der Abstieg vom Gipfel schien eine sichere Sache zu sein. Diese tech­nis­che Raf­fi­nesse des Typ W5 – sowohl beim Antrieb, der Bremse als auch beim Fahrw­erk – führte zu hoher Verkehrssicher­heit und solid­er Straßen­lage. Die starke Motor­leis­tung und die hohe Elas­tiz­ität macht­en den W5 zur ide­alen Wahl für sportliche Bergfahrten wie auch für lange Aus­dauer­streck­en. Der ver­ringerte Bedi­en­aufwand trug zudem zur Ermü­dungsre­duk­tion auf Langstreck­en bei – ein entschei­den­der Fak­tor im Reis­eseg­ment der Oberklasse.

Tech­nis­che Spitzen­mod­elle: Der May­bach „Zep­pelin“ und die May­bach Schwingachswagen

In Anlehnung an die gewalti­gen Zwölfzylin­der-Motoren der Zep­pelin-Luftschiffe entwick­elte die May­bach-Motoren­bau GmbH ab 1930 repräsen­ta­tive, leis­tungsstarke Luxus­fahrzeuge, die den Namen­szusatz „Zep­pelin“ erhiel­ten. Der May­bach-Wagen Typ 12 war bere­its Ende der 1920er Jahre als neues Spitzen­mod­ell mit Zwölfzylin­der­mo­tor konzip­iert wor­den und stellte damit das erste Serien­fahrzeug mit einem solchen leis­tungsstarken Motor dar. Er besaß einen V12-Otto­mo­tor mit 6,96 Litern Hubraum, der 150 PS bei 3.000 U/​min leistete.

Anders als die früheren Zweigang­mod­elle ver­fügte der Typ 12 über ein mod­ernes Dreigang-Stirn­rad­getriebe. Zusät­zlich wurde ein „Schnell­ganggetriebe“ inte­gri­ert, das auf der Auto­bahn höhere Geschwindigkeit­en erlaubte, ohne das Motor­drehmo­ment zu über­las­ten. Trotz eines Leergewichts von rund 3,5 Ton­nen bewegten ihn die 150 PS zügig und zuver­läs­sig. Die Kom­bi­na­tion aus großzügiger Motorisierung und der neuen Getriebeüber­set­zung prädes­tinierte den Typ 12 für aus­gedehnte Hochgeschwindigkeits­fahrten – etwa im Rah­men von Aus­dauer­prü­fun­gen. Wir stellen fest, dass die Entwick­lung des May­bach-Wagen Typ 12 für die Schnell­straße und lange Fahrten konzip­iert wurde. Den­noch verzichtete die May­bach-Motoren­bau GmbH Anfang der 1930er Jahre nicht darauf, den May­bach-Zep­pelin in guter Tra­di­tion als „Berg­bezwinger“ zu bewerben.

Wer­bean­nonce zum May­bach-Wagen Typ 12 Zep­pelin in Alpenkulisse, um 1935. Foto: Mer­cedes-Benz Group AG.

Ab 1935 fol­gte mit den soge­nan­nten Schwingach­swa­gen (Typ SW) eine neue Mod­ell­rei­he, die eine kleinere, wendi­gere Lim­ou­sine darstellte. Das erste Mod­ell, der SW35, ver­fügte über einen Sech­szylin­der­mo­tor mit 3,5 Litern Hubraum und 140 PS. Beson­ders auf­fäl­lig war die inno­v­a­tive Federung: Anstelle star­rer Achsen kamen Vorder- und Hin­ter­räder mit Pen­del- bzw. Schwingach­sen zum Ein­satz. Der Wagen­rah­men bestand aus einem tor­sions­freien Tief­bet­tkas­ten mit sta­bil­isieren­den Querver­stre­bun­gen. An der Hin­ter­achse wur­den zwei hal­bel­lip­tis­che Hal­bach­sen über Schrauben­fed­ern und ein quer­liegen­des Blat­tfed­er­paket abgefed­ert. Die Vorder­räder waren über Par­al­lel­o­gramm­lenker und ein Schrauben­fed­er-Blat­tfed­er-Sys­tem gelagert. Dieses Dop­pelfederungssys­tem glich Uneben­heit­en effek­tiv aus und steigerte den Fahrkom­fort sowie die Fahrsicher­heit erheblich.

Erst­mals kam bei den SW-Mod­ellen auch ein Brem­skraftver­stärk­er zum Ein­satz: Die mech­a­nis­che Seilzug­bremse wurde durch Unter­druck aus dem Saugrohr unter­stützt. Auch bei der Kraftüber­tra­gung set­zte May­bach Maßstäbe: Anfangs erhiel­ten die Fahrzeuge ein Wan­d­ler­getriebe der Zah­n­rad­fab­rik Friedrichshafen, später das hal­bau­toma­tis­che Vier­ganggetriebe DSG40 aus eigen­er Entwick­lung. Eine zen­trale Fettver­sorgung über einen Öltank erle­ichterte zudem die Wartung sämtlich­er Lager und Gelenke. 

Das Ergeb­nis war ein Pkw mit außergewöhn­lichem Fahrkom­fort, robuster Tech­nik und exzel­len­ter Straßen­lage. Die hohe Motor­leis­tung bei ver­gle­ich­sweise niedri­gen Drehzahlen, kom­biniert mit dem isolierten Rah­men­sys­tem und der inno­v­a­tiv­en Federung, machte die SW-Mod­elle zu ide­alen Fahrzeu­gen für Alpen­fahrten und lange Touren. Der hohe Drehmo­mentvor­rat von 120 bis 140 PS sorgte für sou­veräne Steigfähigkeit, während die weiche Federung auch auf schlechter Fahrbahn ein ermü­dungs­freies Fahren ermöglichte. Mit dem Schwingach­swa­gen endete die Entwick­lung der May­bach-Auto­mo­bile. Der Zweite Weltkrieg set­zte der zivilen Auto­mo­bil­pro­duk­tion ein jäh­es Ende.

Die äußerst aus­gereifte und kom­plexe Federung des May­bach Schwingach­swa­gen war in den 1930er Jahren außergewöhn­lich. Das Zusam­men­spiel der einzel­nen Fed­er­mod­ule gliche jegliche Bode­nuneben­heit­en müh­e­los aus. Foto: Samm­lung Wil­helm und Karl May­bach Stiftung.




The Myth of the May­bach Mountain-Conqueror

The first auto­mo­biles were built in cities for urban use in the late 19th cen­tu­ry. Their test­ing took place at the pro­duc­tion sites and in sur­round­ing flat­lands. To raise pub­lic aware­ness, automak­ers relied on crowd‑pleasing races on spe­cial­ly pre­pared tracks. But with­in a few years, dri­vers began to ven­ture into moun­tain­ous ter­rain. The adven­tur­ous Alpine dri­ves quick­ly became the „new art form of trav­el,” as moun­tain dri­ving in the 1920s posed one of the great­est tech­ni­cal chal­lenges to auto­mo­tive development.

In 1921, Karl May­bach built the first May­bach auto­mo­bile in Friedrichshafen on Lake Con­stance. From the out­set, test dri­ves of the May­bach W3 and lat­er mod­els took place through rugged foothill ter­rain and into the high Alps. The myth of the „May­bach mountain‑conqueror” soon emerged, thanks to the vehi­cles’ out­stand­ing per­for­mance. But what tech­ni­cal fea­tures tru­ly made the May­bach a gen­uine mountain‑conqueror? Or was the leg­endary rep­u­ta­tion of the May­bach mountain‑conqueror mere­ly clever mar­ket­ing? This arti­cle explores these and oth­er questions.

The Begin­nings of Alpine Auto­mo­bile Travel

Thanks to French author Pierre Sou­vestre, we know that the first doc­u­ment­ed auto­mo­bile cross­ing of the St. Got­thard Pass occurred in 1895, when Count Cog­nard used a Peu­geot quadri­cy­cle. In 1898, the Aus­tri­an Tour­ing Club orga­nized a high­ly pub­li­cized 465‑kilometer race through the high pass­es of South Tyrol — over the Stelvio Pass. Got­tlieb Daim­ler attend­ed as an observ­er, study­ing vehi­cle behav­ior on steep ter­rain. In 1902, Otto Julius Bier­baum trav­eled from Bren­ner to Naples in an Adler auto­mo­bile, describ­ing the jour­ney as a „new art of trav­el,” despite numer­ous break­downs — no auto­mo­bile yet exist­ed that was reli­able enough for moun­tain­ous ter­rain. From 1910 onward, the Aus­tri­an Auto­mo­bile Club held annu­al Alpine dri­ves, which soon gained inter­na­tion­al atten­tion. These routes cov­ered more than 1,500 kilo­me­ters and includ­ed pass­es like the Loibl Pass with gra­di­ents over 30 percent.

Par­tic­i­pants faced relent­less mechan­i­cal strain, not just from bro­ken wheels, flat tires, or failed axles, but from insuf­fi­cient engine pow­er uphill and com­pro­mised brakes down­hill. „The engine always had too lit­tle pow­er uphill, and the brakes failed down­hill,” they lament­ed. Almost no man­u­fac­tur­er — nei­ther Daim­ler nor Horch ‑com­plet­ed these ear­ly Alpine runs with­out major repairs. Alpine dri­ving thus became the most impor­tant reli­a­bil­i­ty test for tour­ing cars. After World War I, a com­pe­ti­tion began among man­u­fac­tur­ers of the most robust, high‑performance vehi­cles — the true auto­mo­bile mountain‑conquerors. The 1920s became a leg­endary era for brands like Steyr, Rolls‑Royce, Daim­ler, and Horch, which earned fame through count­less Alpine dri­ves, hill climbs, and endurance runs over 2,000 kilo­me­ters. To the sur­prise of the spe­cial­ist press, a new South Ger­man brand began to appear con­sis­tent­ly: Maybach.

Ear­ly adver­tise­ment, cir­ca 1925, for the May­bach 2270 PS Type W3, pro­mot­ed as the auto­mo­bile for „the moun­tains — with­out gear shift­ing.” In the back­ground: the Swiss Mat­ter­horn. Pho­to: Rolls-Royce Pow­er Sys­tems AG.

Karl May­bach began pro­duc­ing lux­u­ry auto­mo­biles in Friedrichshafen in 1921 ‑vehi­cles dis­tin­guished by advanced tech­nol­o­gy, high qual­i­ty, reli­a­bil­i­ty, ease of use, and com­fort. These high‑spec cars met both Karl Maybach’s exact­ing stan­dards and the expec­ta­tions of afflu­ent clien­tele. From 1921 to 1941, May­bach pro­duced vehi­cles aimed at motorists who pre­ferred high‑end tour­ing and rep­re­sen­ta­tive cars ‑regard­less of price. When today we hear that these lux­u­ry cars — orig­i­nal­ly intend­ed as vehi­cles of pres­tige — served as expe­di­tion and mountain‑touring cars, the image seems con­tra­dic­to­ry at first glance. Yet May­bachs were mar­ket­ed as mountain‑conquerors thanks to their excep­tion­al dri­ving per­for­mance, com­fort, and safety.

Trac­ing the sto­ry of Maybach’s alpine cre­den­tials leads to Switzer­land. In 1922, May­bach-Motoren­bau GmbH award­ed its first for­eign fran­chise to Carl Schlot­ter­beck in Basel — its first May­bach deal­er­ship abroad. This estab­lished deal­er­ship already sold brands like Peu­geot, Renault, Hud­son, Horch, and Wan­der­er. They rec­og­nized the poten­tial of the tech­ni­cal­ly advanced May­bach in Switzerland’s demand­ing ter­rain. Their show­case for the brand was the Dor­nach to Gem­pen tri­al on April 22, 1923, near Basel. Among 52 par­tic­i­pants, a May­bach W3, entered by Schlot­ter­beck and dri­ven by May­bach works rac­er Anton Zwick, fin­ished with the third fastest time — one of May­bach’s ear­li­est acco­lades. In 1924, Zwick won the ADAC hill climb. Maybach’s rac­ing suc­cess­es from 1923 to 1925, espe­cial­ly in hill climbs, helped cement its rep­u­ta­tion as a true mountain‑conqueror.

May­bach works dri­ver Anton Zwick wins the 1924 ADAC Win­ter Dri­ve. The pho­to shows Zwick in his May­bach 2270 PS Type W3. Pho­to and Object: Col­lec­tion of the Fre­un­deskreis May­bach Muse­um Association.

Tech­ni­cal Advan­tages of May­bach Cars

The first Maybach‑built car, the Type W3, was known as the „gear‑less car.” Its large engine deliv­ered high torque at low RPMs, allow­ing it to main­tain walk­ing speed in direct gear and tack­le gra­di­ents up to 10%. Under the hood sat the May­bach Type W2 engine of the 22/​70‑hp W3 mod­el, designed from the out­set for moun­tain ter­rain. The 51.5 kW (70 PS) six‑cylinder inline engine at 2,200 rpm, with a 5,740 cm³ dis­place­ment, was near­ly unri­valed in its era. Karl May­bach applied the con­cept of over­sized dis­place­ment from air­craft engines to achieve greater torque at high alti­tudes — pro­vid­ing a dis­tinct advan­tage on steep Alpine pass­es. The W3’s torque, com­bined with its direct‑drive plan­e­tary gear­box and elec­tric starter, elim­i­nat­ed the need for the chal­leng­ing double‑declutch method. Dri­vers sim­ply engaged first gear with a foot lever. The W3 was also the first Ger­man car equipped with four‑wheel brakes. A clever lever sys­tem using a balance‑beam prin­ci­ple ensured auto­mat­ic dis­tri­b­u­tion of brak­ing force — crit­i­cal for down­hill safe­ty. With its over­sized engine, straight­for­ward gear­box, and four‑wheel brak­ing, the W3 offered notable reli­a­bil­i­ty in moun­tain­ous ter­rain — ide­al for long tours and Alpine excursions.

The May­bach W3 could be shift­ed with­out dou­ble-clutch­ing — a nov­el­ty in the ear­ly 1920s. Pho­to: Mer­cedes-Benz Group AG.

The Type W5 fol­lowed in 1926, advanc­ing per­for­mance and speed. Like its pre­de­ces­sor, it used a six‑cylinder inline engine — now with 7.0 liters and 120 PS at just 2,400 rpm — mak­ing it one of the most pow­er­ful pro­duc­tion cars of its day. It could climb 15% grades in direct gear, out­per­form­ing the W3. While it retained the W3’s chas­sis and gear­box, the W5 intro­duced hydraulic brake assist via an oil‑powered pump, reduc­ing dri­ver effort. This improve­ment great­ly enhanced down­hill brak­ing, sig­nif­i­cant­ly rais­ing safe­ty com­pared to oth­er top-tier tour­ing cars. The W5’s refined engine, brak­ing sys­tem, and chas­sis pro­vid­ed excel­lent road safe­ty and com­fort, sup­port­ing endurance dri­ves and moun­tain-speed events while reduc­ing fatigue on long journeys.

Tech­ni­cal Flag­ships: The May­bach “Zep­pelin” and Schwingach Vehicles

Inspired by the pow­er­ful twelve-cylin­der engines of Zep­pelin air­ships, May­bach-Motoren­bau GmbH began devel­op­ing pres­ti­gious, high-per­for­mance lux­u­ry cars in 1930, brand­ed with the name „Zep­pelin.”
The May­bach Type 12 had already been con­ceived in the late 1920s as a new flag­ship mod­el fea­tur­ing a twelve-cylin­der engine — mak­ing it the first pro­duc­tion vehi­cle with such a pow­er­ful dri­ve­train. Its V12 petrol engine offered 6.96 liters of dis­place­ment and pro­duced 150 PS at 3,000 rpm.

Unlike ear­li­er two-speed mod­els, the Type 12 was equipped with a mod­ern three-speed spur gear trans­mis­sion. It also fea­tured an „over­drive” unit — pneu­mat­i­cal­ly acti­vat­ed using engine vac­u­um — that enabled high­er cruis­ing speeds on high­ways with­out over­load­ing the engine. Despite a curb weight of around 3.5 tons, the 150 PS pro­vid­ed ample pow­er and depend­able per­for­mance. This com­bi­na­tion of gen­er­ous engine capac­i­ty and opti­mized gear­ing made the Type 12 ide­al for long-dis­tance high-speed dri­ving, such as endurance tri­als. In oth­er words, it was devel­oped with express­ways and extend­ed trav­el in mind. Yet, in keep­ing with tra­di­tion, May­bach-Motoren­bau GmbH con­tin­ued to mar­ket the Zep­pelin in the ear­ly 1930s as a true „moun­tain conqueror.”

Wer­bean­nonce zum May­bach-Wagen Typ 12 Zep­pelin in Alpenkulisse, um 1935. Foto: Mer­cedes-Benz Group AG.

In 1935, May­bach intro­duced the SW series as a small­er, more agile lim­ou­sine. The SW35 took a 3.5‑liter, 140‑PS inline‑six engine. Its major inno­va­tion was the sus­pen­sion: both front and rear wheels used mov­able swing axles. The chas­sis was a torsion‑resistant deep‑bed frame with cross braces.

The rear used semi‑elliptical half‑axles with coil springs and an addi­tion­al trans­verse leaf spring assem­bly; the front used par­al­lel­o­gram link­ages with coil and leaf springs. This dual‑spring sys­tem effec­tive­ly absorbed bumps, great­ly improv­ing com­fort and safety.

The SW mod­els were among the first May­bachs to fea­ture vacuum‑assisted brak­ing. Pow­er trans­mis­sion advanced from an ear­ly ZF torque con­vert­er to a semi‑automatic May­bach four‑speed DSG40. A cen­tral­ized lubri­ca­tion sys­tem with a sin­gle reser­voir sim­pli­fied main­te­nance of joints and bearings.

The result was a car offer­ing supe­ri­or com­fort, dura­bil­i­ty, and han­dling. High torque at mod­er­ate revs, paired with the chas­sis inno­va­tions, made SW mod­els ide­al for Alpine excur­sions and long dri­ves. The gen­er­ous torque and sup­ple sus­pen­sion ensured fatigue‑free trav­el even on poor roads. The SW series marked the end of Maybach’s auto­mo­tive pro­duc­tion; the Sec­ond World War abrupt­ly halt­ed fur­ther devel­op­ment of civil­ian cars.

The high­ly refined and com­plex sus­pen­sion sys­tem of the May­bach swing-axle vehi­cles was excep­tion­al for the 1930s. The inter­play of the var­i­ous spring mod­ules effort­less­ly com­pen­sat­ed for any irreg­u­lar­i­ties in the road sur­face. Pho­to: Col­lec­tion Wil­helm and Karl May­bach Foundation.

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