Echoes of Craftsmanship: A Pulley from the Early Days of Maybach | Ein Fundstück erzählt Geschichte: Die Seilrolle aus der Modellschreinerei der Maybach- Motorenbau GmbH (Ger | Eng)

Ein Fund­stück erzählt Geschichte: Die Seil­rolle aus der Mod­ellschreinerei der May­bach- Motoren­bau GmbH

In unser­er Muse­um­sar­beit sind es oft die kleinen, unschein­baren Objek­te, die die span­nend­sten Geschicht­en erzählen. So auch ein beson­deres Fund­stück, das vor Kurzem seinen Weg in unsere his­torische Samm­lung gefun­den hat: eine schwere Seil­rolle aus den 1920er Jahren. Was auf den ersten Blick wie ein ein­fach­es Stück Tech­nik wirken mag, ent­pup­pt sich bei näherem Hin­se­hen als faszinieren­des Zeug­nis aus den frühen Tagen der May­bach-Motoren­bau GmbH in Friedrichshafen.

Gefun­den wurde die Seil­rolle bei Ren­ovierungsar­beit­en in einem alten Haus in Friedrichshafen, fast zufäl­lig, klas­sisch ver­steckt auf einem Dachbo­den. Unser deutsches May­bach-Samm­lung­steam wurde auf den Fund aufmerk­sam und kon­nte das sel­tene Objekt nach einge­hen­der Prü­fung in die his­torische Samm­lung der Wil­helm und Karl May­bach Stiftung aufnehmen. Dass dieses Stück nun Teil unser­er May­bach-Samm­lung ist, ver­danken wir dem glück­lichen Zusam­men­spiel aus lokalem Wis­sen, Samm­lungsar­beit und der Neugi­er auf ver­gan­gene Technikgeschichte.

Beson­ders span­nend an diesem Objekt ist seine Herkun­ft. Die Seil­rolle stammt nach­weis­lich aus der firmeneige­nen Mod­ellschreinerei der May­bach-Motoren­bau GmbH, die bere­its 1913 in Friedrichshafen gegrün­det wurde. Diese Werk­stätte war ein zen­traler Ort in der dama­li­gen Pro­duk­tions­kette. Hier ent­standen die ersten drei­di­men­sion­alen Holz­mod­elle für kom­plexe Motorenteile. Ger­ade bei großen Gussteilen, wie sie etwa für Eisen­bah­n­mo­toren benötigt wur­den, war höch­ste Präzi­sion gefragt.

Die Seil­rolle wurde ver­mut­lich dazu ver­wen­det, um schwere Holz­mod­elle oder Bauteile in der Werk­statt anzuheben. Allein dieser Ver­wen­dungszweck macht das Objekt bere­its zu einem inter­es­san­ten Zeitzeug­nis indus­trieller Prax­is in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Doch die Geschichte geht noch weit­er. Aus Bericht­en von Zeitzeu­gen wis­sen wir, dass Karl May­bach selb­st häu­fig in der Mod­ellschreinerei anwe­send war. Es war ihm wichtig, nicht nur auf dem Papi­er zu entwer­fen, son­dern seine Kon­struk­tio­nen auch in der realen Welt zu über­prüfen und zu verbessern. Die Arbeit an den ersten physis­chen Mod­ellen, meist aus Holz gefer­tigt, bot ihm die Möglichkeit, tech­nis­che Zeich­nun­gen kri­tisch zu hin­ter­fra­gen und weit­erzuen­twick­eln. Es ist also gut möglich, dass Karl May­bach selb­st ein­mal diese Seil­rolle betätigt hat, als er sich über eines sein­er Mod­elle beugte, Verbesserun­gen vor­nahm oder mit seinen Tech­nikern sprach.

Dieses kleine, robuste Stück Tech­nik ste­ht somit stel­lvertre­tend für das Zusam­men­spiel von Handw­erk, Inge­nieurskun­st und dem Pio­niergeist, der die Arbeit von Wil­helm und Karl May­bach so beson­ders machte.

Wir freuen uns, in Zukun­ft noch weit­ere Objek­te aus unser­er Samm­lung vorzustellen. Jedes von ihnen erzählt seine eigene Geschichte. Gemein­sam zeich­nen sie das Bild ein­er Ära, in der Tech­nik noch mit der Hand geformt und mit dem Herzen gedacht wurde.




Echoes of Crafts­man­ship: A Pul­ley from the Ear­ly Days of Maybach

Every now and then, a sim­ple object reminds us how much his­to­ry can live in the every­day. A few weeks ago, a pul­ley block from the 1920s was found dur­ing ren­o­va­tion work in an old house in Friedrichshafen. It had been sit­ting there, for­got­ten, for who knows how long. When our Ger­man col­lec­tions team heard about it, they inves­ti­gat­ed it right away. The more they learned, the clear­er it became that this was more than just an old work­shop tool. After con­firm­ing its ori­gin, the pul­ley was added to the his­tor­i­cal col­lec­tion of the Wil­helm and Karl May­bach Foundation.

What makes it spe­cial is where it came from. The pul­ley can be traced back to the mod­el car­pen­try work­shop of the May­bach-Motoren­bau GmbH, which was found­ed in Friedrichshafen, Ger­many in 1913. This work­shop played an impor­tant role in engine devel­op­ment at the time. Before parts were cast in met­al, they were built from wood as full-scale mod­els. These mod­els helped engi­neers turn their tech­ni­cal draw­ings into some­thing real. The pul­ley helped lift and move those heavy wood­en pieces. It was one of many tools used behind the scenes, qui­et­ly con­tribut­ing to com­plex and for­ward-think­ing engi­neer­ing work.

There is some­thing per­son­al about this piece too. We know from the accounts of for­mer work­ers that Karl May­bach often spent time in the mod­el work­shop. He liked to get close to the process and was known for study­ing the wood­en mod­els him­self. He used them to refine his tech­ni­cal draw­ings and look at his ideas in three dimen­sions. That hands-on approach was a key part of his work. So, when we look at this pul­ley now, it’s easy to imag­ine him using it. Maybe dur­ing a moment of qui­et con­cen­tra­tion, or while dis­cussing design with one of his engineers.

The pul­ley itself is a small thing. But it reflects some­thing big­ger. It reminds us of the pre­ci­sion and care that went into every step of ear­ly engine devel­op­ment. It also speaks to the val­ue of stay­ing involved, of pay­ing atten­tion to detail, and of under­stand­ing that progress often starts with sim­ple tools and ded­i­cat­ed people.

We are excit­ed to keep shar­ing more objects like this from our col­lec­tion. They may not always look impres­sive at first glance, but they car­ry sto­ries worth telling. Because the lega­cy of May­bach is not just about tech­nol­o­gy. It is also about the peo­ple who built it, piece by piece.

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