Ausstellung vom 25.04. — 28.06.2024 in Friedrichshafen am Bodensee “Karussell von Vernon — Wie aus Gegnern Partner wurden“
Eine Laborausstellung des Karl Maybach Gymnasiums Friedrichshafen (KMG) In Kooperation mit: Wilhelm und Karl Maybach Stiftung (WKMS), Freundeskreis Maybach Museum e.V. (FK) und der Wissenswerkstatt Friedrichshafen e.V. (WiWe)
Zeitraum: 25.04. — 28.06.2024,
jeden Donnerstag und Freitag von 14:00 bis 18:00 Uhr
Friedrichshafen, Karlstraße 41
Eintritt: frei
Inhalt und Konzept der Laborausstellung
»Als ich meine Großmutter und meinen Vater über diese Zeit sprechen hörte, hatte ich den Eindruck, dass ihre Ankunft eine enorme Erleichterung für sie war. Sie mussten keine Angst mehr haben und sich keine Sorgen mehr machen.«
Chatarine Nicolas, 2023 im Gespräch mit Valérie Lépine. Ihr Vater Horst Deuker erlebte als Kind das Kriegsende und kam mit elf Jahren mit seinen Eltern nach Vernon (Frankreich) ins Buschdorf.
Von 1946 bis 1953 begibt sich eine Gruppe von Arbeitern der Firma Maybach unter der Leitung von Karl Maybach und Markus von Kienlin (Sen.) ins französische Vernon. Ihre durch Bomben zerstörte Heimat, Friedrichshafen, lassen sie zurück — sie alle sind Überlebende des Zweiten Weltkrieges. Die Kriegserfahrungen werden die Männer, Frauen und Kinder ein Leben lang begleiten. In Vernon begegnen
sich die einstigen Kriegsgegner Deutschland und Frankreich wieder. Durch Zusammenarbeit und persönliche Kontakte entsteht eine in der Nachkriegszeit außergewöhnliche deutsch-französische Partnerschaft, die dazu beitragen wird, die Wunden des Krieges zu heilen. Diesem Thema widmet das Karl Maybach Gymnasium in Kooperation mit der Wilhelm und Karl Maybach Stiftung, dem Freundeskreis Maybach Museum e.V. und der Wissenswerkstatt Friedrichshafen e.V. eine in mehrfacher Hinsicht außergewöhnliche Laborausstellung.
Ausgangspunkt der Ausstellung bildet eine schwarz-weiß Fotografie eines Karussells, aufgenommen in Vernon im Sommer 1949. Die Fotografie eines Karussells aus der Buschdorf-Siedlung bei Vernon ist ein beachtenswertes Zeitzeugnis dieser bedeutenden Episode aus der facettenreichen Maybach-Historie. Das Karussell im Bild symbolisiert eindrucksvoll die innere Verfassung der europäischen Nachkriegsgeneration, die sich, von den Wirren der Jahre nach 1945 geprägt, in einem ständigen Auf und Ab der eigenen Gefühls- und Erinnerungswelt befand. Hoffnung und Hoffnungslosigkeit lagen damals nahe beieinander. Ein Gefühlschaos, das sich in der Magengrube spürbar machte — sich für die Menschen damals wie heute auch wie Karussellfahren anfühlen musste. Als erfahrbare Neuinterpretation soll das Karussell von Vernon in der Laborausstellung zum gemeinsamen Dialog einladen. Wie war es damals möglich, dass aus Gegnern Partner wurden? Und wie kann so etwas auch in der Gegenwart und Zukunft gelingen?
Die Menschen der Kriegsgeneration schöpfen in Vernon neuen Lebensmut: Aus einfachen Materialien bauen 1949 einige Ingenieure aus Peenemünde ein Karussell. Foto: Alexander Voigt /Maria Viola
Im Dezember 1946 überführen Mitarbeiter der Maybach-Versuchsabteilung ihre Werkstätten von Wangen im Allgäu (Süddeutschland) nach Vernon. Auf der Grundlage der sogenannten „Convention“ sind die Männer vom französischen Staat beauftragt, Motoren für den Panzer AMX 50 zu konstruieren. Vertragsgegenstand der besagten Konvention, die Karl Maybach am 12. September 1946 mit der französischen Regierung schließt, ist: für die Studien, die Verwirklichung und Fertigstellung eines Benzinmotors von 1.000 PS und eines Hilfsmotors sorge zu tragen und dazu auch eine Arbeitsgruppe bestehend aus Ingenieure, Techniker und Facharbeitern zusammenzustellen. Die „Gruppe M“, wie sich die Männer und Frauen um Karl Maybach nennen, gelten als frühes Beispiel der deutsch-französischen Annäherung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. »Ihr seid hier meine Pioniere. Danke, dass ihr mitgekommen seid.« So würdigt Karl Maybach das Engagement der „Gruppe M“ Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den einstigen Kriegsgegner in Vernon bewahrt die Firma Maybach in der Heimat Friedrichshafen vor der Schließung. Am 13. August 1948 ordnete der französische Regierungsbevollmächtigte Knipper sogar die Schließung des Maybach-Werks in Friedrichshafen an. Nach wochenlangen Verhandlungen konnten die Arbeiter am 24. September 1948 an ihre Maschinen zurückkehren — der Maybach-Motorenbau war gerettet. In der Ausstellung werden als Faksimile neben der „Convention“ auch weitere teils unveröffentlichte Dokumente aus der Zeit zu sehen sein. Mit der „Maybach-Erfahrung“ in Vernon steigt Ende der 1940er Jahre das französische Interesse an Partnerschaften mit der deutschen Industrie und mündet im Mai 1950 im Schuman-Plan des französischen Außenminister Robert Schuman.
Die ersten Bewohner*innen der Maybach „Gruppe M“ um Markus von Kienlin kommen am 3. und 4. Juni 1946 im Buschdorf in Vernon an. Foto: Freundeskreis Maybach Museum e.V.
»Wie Sie alle wissen, basiert quasi unsere gesamte Beschäftigung und der Fortgang unserer Entwicklungsabteilung in dieser schweren Zeit auf dem Abkommen und man kann es wohl mit Recht als einen ersten Ansatz wirklich bester europäischer Zusammenarbeit bezeichnen.«
Ansprache Jean Raebel am 4. Dezember 1950 vor der Belegschaftsversammlung der Maybach-Motorenbau GmbH in Friedrichshafen. Wiederentdeckt 2023 in der Sammlung des Freundeskreis Maybach Museum e.V.
Das Buschdorf, eine bewaldete Anhöhe nahe der Stadt Vernon, wird zur neuen Heimat der „Gruppe M“. Auf dem Gelände befinden sich alte Fabrikbaracken, die so gut wie möglich renoviert und neu bezogen werden. Neben den Maybächlern leben und arbeiten in der Siedlung noch Ingenieure aus Peenemünde und einige französische Arbeiter. Die Kinder gehen zusammen in die gleiche Schule in Vernon. Die Eltern begegnen sich täglich, wodurch neue Freundschaften entstehen. Von den örtlichen Bauern, Metzgern und Händlern werden Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs eingekauft. Die ersten Ausflüge führen ins französische Umland und nach Paris. Mit den Jahren findet ein enges Zusammenleben im Buschdorf satt. Feste werden gemeinsam gefeiert und Karl Maybach erlebt seinen 70. Geburtstag im Buschdorf. Die Kinder aus dem Buschdorf sind Frankreich eng verbunden. Einige leben heute noch in Vernon oder der näheren Umgebung.
Für die Ausstellung hat die Projektgruppe über Monate hinweg in den Objektbeständen des Freundeskreis Maybach Museum e.V., der Wilhelm und Karl Maybach Stiftung und sogar in einen äußerst exklusiven Sammlungsbestand der Familie Schmid-Maybach recherchiert und sämtliche Zeitzeugnisse zum Thema Maybach in Vernon zusammengetragen. Mit beachtenswertem Ergebnis: Neben dutzenden
unveröffentlichten Fotos sind viele Arbeitszeugnisse und Schriftstücke ans Tageslicht gekommen.
Die Bewohner des Buschdorfs richten regelmäßig gemeinsame Feste und Spiele aus. An den Kinderfesten, wie hier im Sommer 1950, sind ebenfalls die Eltern im Austausch miteinander. Foto: (links) Alexander Voigt /Maria Viola, (rechts) Sammlung Wilhelm und Karl Maybach Stiftung.
»Wir lebten zusammen, Franzosen und Deutsche. Als ich vier Jahre alt war, da war es für mich völlig normal, deutsche Nachbarn und Klassenkameraden zu haben. Sie sprachen Französisch mit einem Akzent. Sie aßen Kuchen, die wir in unseren Familien nicht kannten. Und sie feierten die Geburtstage der Kinder mit vielen Spielen. Ich wurde oft eingeladen und fand es fantastisch.«
Josiane Brix, 2005 im Gespräch mit Christian Vanpouille. Josiane Brix verbrachte zehn Jahre ihrer Kindheit und Jugendzeit im Buschdorf in Vernon. Heute lebt sie noch immer in der Region.
In Vernon und in Friedrichshafen wird die Erinnerung an das Zusammenleben im Buschdorf Vernon lebendig gehalten. Der Freundeskreis Maybach Museum e.V. und die Wilhelm und Karl Maybach Stiftung haben gemeinsam in den letzten Jahren rare Zeitzeugnisse zur „Gruppe M“ und zur Maybach-Geschichte insgesamt zusammengetragen. Im Stadtarchiv in Vernon liegen Quellen zum LRBA-Institut verwahrt. Das
Laboratoire de recherches balistiques et aérodynamiques (LRBA) wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom französischen Staat auf dem Buschdorf-Areal aufgebaut. Die Maybach „Gruppe M“ stand indirekt mit dem LRBA in Verbindung. Die verschiedenen Akteure und Projekte zum Thema sind auf der Webseite www.buschdorf.eu dokumentiert. Es stehen dadurch Dokumente, Briefe, selbstverfasste Chroniken,
Zeitzeugenberichte und Fotografien aus öffentlicher und privater Hand zur Verfügung.
Zusammen erzeugen sie ein ungewöhnlich detailreiches Bild über die Annäherung der einstigen Kriegsgegner Frankreich und Deutschland in der Nachkriegszeit. Genügend Material, um über die Laborausstellung hinaus recherchieren und Nachforschungen betreiben zu können. Um möglichst viele der recherchierten Quellen und Zeitzeugnisse in der Ausstellung präsentieren zu können, wurde ein Info-Point einrichten, der alle Besucher*innen zum eigenständigen Recherchieren und Forschen einlädt. Hier ist auch die vertiefte Lektüre und Auseinandersetzung mit der Maybach-Geschichte insgesamt möglich.
In den Atelierräumen der Wilhelm und Karl Maybach Stiftung in Friedrichshafen sowie im Stadtarchiv in Friedrichshafen wurden zahlreiche Quellen zur „Gruppe M“ in Vernon gesichtet und für die Ausstellung aufgearbeitet. Ebenso fanden verschiedene Zeitzeugengespräche wie etwa mit Pfarrer Max Stark statt, der seine Kindheit im Buschdorf bei Vernon verbrachte. Foto: Marco Eckle, Tobias Erne.
Das Highlight der Ausstellung ist der zeitgenössisch interpretierte sowie rotierbare Nachbau des Karussell von Vernon, welcher in der Ausstellung in Originalgröße bestaunt werden kann. Den Besuchern soll hier die Möglichkeit gegeben werden, sich aktiv in die Situation der Menschen der Nachkriegszeit hineinzubegeben. Das Karussell steht dabei sinnbildlich für den ambivalenten Seelen-Zustand der europäischen Nachkriegsgesellschaft. Die Menschen, allesamt Kriegsüberlebende, befanden sich damals in einem andauernden Wechselspiel zwischen einer der Zukunft zugewandten, wiederentdeckten Lebensfreude und dem ständigen aufflackern der traumatischen Bilder ihrer Erinnerungen aus der Kriegsvergangenheit. Das Karussell steht dabei sinnbildlich für die Lebensrealität in den Jahren nach 1945 und erzählt vom scheinbar willkürlichen Auf und Ab in den Lebenslinien jener Menschen der sogenannten „Stunde Null“. Die Ausstellungsinstallation will versuchen, die hier beschriebene Gefühls- und Seelenwelt der Nachkriegsgesellschaft auch jüngeren Generationen zu vermitteln. Dazu verlässt das Ausstellungsformat in weiten Teilen die gewohnten musealen Vermittlungsansätze und klassischen Präsentationsgewohnheiten zugunsten einer unmittelbaren Erfahrbarkeit der Geschichte.
Das Karussell soll von den Ausstellungsbesucher*innen eigenständig angetrieben werden, wodurch diese aktiv in die Ausstellung und in die geschichtlichen Ereignisse in den Jahren 1946 bis 1952 eingebunden werden. Die Geschichte um das Karussell von Vernon wird durch das Mitwirken der Besucher*innen lebendig und für einen Moment in das Jahr 2024 überführt. Die soziale Integration und der gemeinsame
Austausch über die Ausstellungsinhalte sollen somit gefördert werden. Die Vorstellung über das flaue Gefühl in der Magengrube, das bei der Fahrt mit dem Karussell entsteht ist damals wie heute identisch und gleichzusetzen mit dem Körpergefühl das in Situationen beispielsweise der Freude, der Angst, der Euphorie und der Furcht vor dem Ungewissen eintritt. Eben jene Gefühlswelt, in der sich die Menschen nach
Kriegsende noch lange Zeit befanden: Im ständigen Auf und Ab der eigenen Gefühle und Empfindungen. Denn die existenziellen Erfahrungen von Leid und Hoffnung sowie Zerstörung und Wiederaufbau sind untrennbar mit dem Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit verbunden. Zeitzeugen, etwa aus Friedrichshafen oder aus dem französischen Vernon sowie aus den vielen weiteren Kriegsschauplätzen Europas, befragt nach ihren Erinnerungen aus der Nachkriegszeit, erzählen meist über identische Alltagsbilder. Aufgehellt werden die düsteren Berichte vielfach mit den Anekdoten jener hoffnungsvollen Momente, die den Menschen neuen Lebensmut und Zuversicht schenkten. Etwa die Rückkehr von wiedergefundenen Familienmitgliedern, Flüchtlingen und überlebenden Soldaten, dem kindlichen Spiel mit den wenigen Dingen, oft improvisiert zusammengebauten Spielzeug sowie den sozialen Kontakten zu den Befreiern, den Soldaten der alliierten Armeen.
Bild links: Noah Melich und Fiona Bailey präsentieren im Frühjahr 2023 nach Beendigung der ersten Workshop-Sessions ein Studienmodell des Karussells von Vernon, das für den Bau des Karussells in Originalgröße benötigt wird. Foto: Marco Eckle. Bild rechts: Erste Probestellung des Karussells von Vernon in original Grüße Ende 2024. Foto Marco Eckle.
Eingebettet ist das Karussell in die besagte historische Ausstellung, die den Besuchern aus verschiedenen Blickwinkeln davon erzählt, welchen bedeutenden Beitrag die sogenannte Maybach „Gruppe M“ um Karl Maybach nach dem Zweiten Weltkrieg bei der deutsch-französischen Annäherung leistete. Das Konzept, die wissenschaftlichen Recherchen und die Kuration der Inhalte der Laborausstellung „Karussell von Vernon — Wie aus Gegnern Partner wurden“ sowie alle Baumaßnahmen wurden gemeinsam mit Schüler*innen des Karl Maybach Gymnasiums erarbeitet und umgesetzt. Fast zwei Jahre sind die KMG-Schülerin Fiona Bailey und der KMG-Schüler Noah Melich der Frage nachgegangen, wie es dazu kam, dass in der unmittelbaren Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs eine Gruppe von Maybach-Ingenieuren, teilweise mit deren Familien, auf einem abgeschirmten Areal inmitten eines Waldes in der Nähe der französischen Stadt Vernon in der Normandie für die französische Regierung arbeiteten. Dabei zeigen die beiden Schüler eindrucksvoll an einer frei interpretierten Replik eines dort selbstgebauten Karussells, „wie aus Gegnern Partner wurden“. Geforscht, getüftelt und geschraubt wurde als integraler Bestandteil zum Unterricht im offenen Schülertreff „GEKO“ und online im „Untis-Netzwerk“, im Sammlungs-Atelier der Wilhelm und Karl Maybach Stiftung und dem Stadtarchiv Friedrichshafen sowie in der Wissenswerkstatt Friedrichshafen. In zahlreichen Workshops, etwa zu den Themen wissenschaftliches Arbeiten mit Quellen, Zeitzeugengespräche, Ausstellungsgestaltung, Metallschweißen, Kugellager-Lehre sowie Ausstellungstechnik ist die Ausstellung über zwei Jahre hinweg entstanden.
Begleitend zum Bau des Karussells fanden Metallworkshops für KMG-Schüler*innen in der Wissens-Werkstatt Friedrichshafen statt. Hier Schweißworkshop mit Stefan Seeger (l.), Noah Melich (v. H.) und Fiona Bailey (r.) Foto: Marco Eckle.
Als Ausstellungsort kann das Projektteam um das Karl Maybach Gymnasium die neu bezogenen Atelierräume der Wilhelm und Karl Maybach Stiftung in der Karlstraße 41 in Friedrichshafen nutzen. Dafür wurde für die Laborausstellung des KMG im Erdgeschoss des ehemaligen Bankgebäudes Platz geschaffen. Den Häfler*innen wird das zukünftige Nutzungspotenzial der lange Zeit leerstehenden Räume dargestellt. Der Eintritt ist frei und die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen
Projektbeteiligung
Fiona Bailey (KMG), Tobias Erne (WKMS), Marco Eckle (KMG), Oliver Knapp (KMG), Noah Melich (KMG),
Alexander Ott (KMG), Stefan Seeger (Wiss.W.), Georg Ruetz (FK)
Unser besonderer Dank gilt:
Projekt „Potzblitz! — Frech gefragt. Frisch geforscht.“
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Projekt „Demokratie leben“ — Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit
Jugendparlament Friedrichshafen
Fa. Arben Neziri — Metall- und Schweißarbeiten, Grünkraut
Für Auskünfte und Leihgaben ist zu danken:
Freundeskreis Maybach Museum e.V.
Barbara Fügenschuh, Friedrichshafen
Christian Vanpoullie, Vernon (Frankreich)
Pfarrer i.R. Max Stark, Friedrichshafen
Markus von Kienlin (Jun.) mit Familie, Friedrichshafen
Exhibition from 25.04. — 28.06.2024 in Friedrichshafen, Lake Constance, Germany
„Carousel of Vernon — How opponents became partners“
A laboratory exhibition by the Karl Maybach Gymnasium Friedrichshafen
In coöperation with:
Wilhelm and Karl Maybach Foundation,
Friends of the Maybach Museum Association e.V.,
Wissenswerkstatt Friedrichshafen e.V.
Duration: April 25th — June 28th, 2024,
every Thursday and Friday from 2:00 PM to 6:00 PM
Friedrichshafen, Karlstraße 41, Germany
Admission: Complimentary
Content and concept of the laboratory exhibition
»When I heard my grandmother and father talk about that time, I got the impression that their arrival was a huge relief for them. They no longer had to be afraid or worry.«
Chatarine Nicolas, 2023, in conversation with Valérie Lépine. Her father, Horst Deuker, experienced the end of the war as a child and came to Vernon with his parents at the age of eleven to the bush village.
From 1946 to 1953, a group of workers from the Maybach company, under the leadership of Karl Maybach and Markus von Kienlin (Sen.), traveled to Vernon, France. Through coöperation and personal contacts, an extraordinary German-French partnership emerged in the post-war period, which would help heal the wounds of war. The Karl Maybach Gymnasium, in coöperation with the Wilhelm and Karl Maybach Foundation, the Friends of the Maybach Museum e.V., and the Wissenswerkstatt Friedrichshafen e.V., dedicates an extraordinary laboratory exhibition to this topic.
The starting point of the exhibition is a black and white photograph of a carousel, taken in Vernon, France in the summer of 1949. The photograph of a carousel from the Buschdorf settlement near Vernon is a remarkable testimony of this significant episode in the diverse Maybach history. The carousel in the image strikingly symbolizes the inner state of the post-war European generation, which, shaped by the turmoil of the years after 1945, found itself in a constant fluctuation of its own emotional and memory world. Hope and hopelessness were closely intertwined back then. An emotional chaos that was palpable in the pit of the stomach — something that must have felt like riding a carousel for the people back then as it does for people today. As an experiential reinterpretation, the Carousel of Vernon is intended to invite dialogue in the laboratory exhibition. How was it possible back then for opponents to become partners? And how can something like this also succeed in the present and future?
The people of the wartime generation find new vitality in Vernon, France: In 1949, some rocket engineers from Peenemünde construct a carousel from simple materials. Photo: Alexander Voigt /Maria Viola.
In December 1946, employees of the Maybach experimental department transferred their workshops from Wangen im Allgäu (Southern Germany) to Vernon. Based on the so-called „Convention,“ the men were tasked by the French state to design engines for the AMX 50 tank. The subject of the said convention, which Karl Maybach signed with the French government on September 12, 1946, was to ensure the study, realization, and completion of a 1000 hp gasoline engine and an auxiliary engine, as well as to assemble a working group consisting of engineers, technicians, and skilled workers. The „Group M,“ as the men and women around Karl Maybach called themselves, are considered an early example of German-French rapprochement after the end of World War II. „You are my pioneers here. Thank you for coming with us,“ Karl Maybach acknowledged the commitment of the „Group M.“ The economic coöperation between the former wartime adversaries in Vernon saved the Maybach company from closure in its hometown of Friedrichshafen. On August 13, 1948, the French government representative Knipper even ordered the closure of the Maybach plant in Friedrichshafen. After weeks of negotiations, the workers were able to return to their machines on September 24, 1948 — the Maybach engine production was saved. In the exhibition, facsimiles of the „Convention“ as well as other partly unpublished documents from the time will be on display. With the „Maybach experience“ in Vernon, French interest in partnerships with the German industry increased in the late 1940s, culminating in the Schuman Plan of French Foreign
Minister Robert Schuman in May 1950.
The first residents of the Maybach „Group M,“ including Markus von Kienlin, arrived in Buschdorf in Vernon on June 3rd and 4th, 1946. Photo: Friends of the Maybach Museum e.V.
»As you all know, virtually our entire employment and the progress of our development department during this difficult time are based on the agreement, and it can rightly be considered as an initial approach to truly excellent European coöperation.«
Speech by Jean Raebel on December 4, 1950, before the employee assembly of Maybach-Motorenbau GmbH in Friedrichshafen. Rediscovered in 2023 (collection of the Friends of the Maybach Museum e.V.)
The Bush Village, a wooded hill near the town of Vernon, became the new home of the „Group M.“ On the premises were old factory barracks, which were renovated and occupied as best as possible. In addition to the Maybach employees, engineers from Peenemünde and some French workers also lived and worked in the settlement. The children attended the same school in Vernon, fostering daily interactions among the parents and leading to the formation of new friendships. Local farmers, butchers, and merchants supplied groceries and daily necessities. The first outings took them to the French countryside and to Paris. Over the years, close communal living thrived in the Bush Village. Festivities were celebrated together, and Karl Maybach celebrated his 70th birthday there. The children from the Bush Village maintained strong ties to France, with some still living in Vernon or nearby areas today.
For the exhibitions, the project group conducted research for months in the collections of the Friends of the Maybach Museum e.V., the Wilhelm and Karl Maybach Foundation, and even in a very exclusive collection belonging to the Schmid-Maybach family, compiling all relevant artifacts related to Maybach in Vernon. The results were remarkable: alongside dozens of unpublished photos, many work certificates and documents came to light.
The residents of the Bush Village regularly organized communal festivals. At the children’s parties, like here in the summer of 1950, the parents also socialize with each other. Photo: (left) Alexander Voigt /Maria Viola, (right) Wilhelm and Karl Maybach Foundation Collection.
»We lived together, French and Germans. When I was four years old, it was completely normal for me to have German neighbors and classmates. They spoke French with an accent. They ate cakes that we didn’t know in our families. And they celebrated children’s birthdays with many games. I was often invited and found it fantastic.«
Josiane Brix, 2005, in conversation with Christian Vanpouille. Josiane Brix spent ten years of her childhood and youth in the Bush Village in Vernon. She still lives in the region today.
In Vernon and Friedrichshafen, the memory of living together in the Bush Village Vernon is kept alive. The Friends of the Maybach Museum e.V. and the Wilhelm and Karl Maybach Foundation have jointly collected rare testimonies of the „Group M“ and the overall Maybach history in recent years. Sources related to the LRBA Institute are kept in the city archives in Vernon. The Laboratoire de recherches balistiques et
aérodynamiques (LRBA) was established by the French government on the Bush Village site after World War II. The Maybach „Group M“ was indirectly connected to the LRBA. The various actors and projects on the topic are documented on the website www.buschdorf.eu. This provides access to documents, letters, selfwritten chronicles, eyewitness reports, and photographs from public and private sources, creating an unusually detailed picture of the reconciliation between former adversaries France and Germany in the post-war period. There is enough material available to conduct research and investigations beyond the laboratory exhibition. To present as many of the researched sources and testimonies in the exhibition as possible, an info point has been set up, inviting all visitors to conduct independent research and
exploration. Here, visitors can also delve deeper into and engage with the Maybach history.
In the studio spaces of the Wilhelm and Karl Maybach Foundation in Friedrichshafen, as well as in the city archives in Friedrichshafen, numerous sources related to the „Group M“ in Vernon have been reviewed and prepared for the exhibition. Various eyewitness interviews, such as with Pastor Max Stark, who spent his childhood in the Bush Village near Vernon, were also conducted. Photo: Marco Eckle, Tobias Erne.
The highlight of the exhibition is the contemporarily interpreted and rotatable reconstruction of the Vernon Carousel, which can be admired in full size in the exhibition. Visitors to the exhibition are given the opportunity to actively immerse themselves in the situation of the post-war population. The carousel symbolizes the ambivalent soul-state of post-war European society. The people, all survivors of war, were caught in a constant interplay between a rediscovered joy for the future and the constant resurgence of traumatic memories from the war past. This carousel symbolizes the reality of life in the years after 1945, depicting the seemingly arbitrary ups and downs in the lives of those people from the so-called „zero hour.“ The exhibition installation attempts to convey the emotional and spiritual world of post-war society
described here to younger generations. For this purpose, the exhibition format largely departs from traditional museum communication approaches and presentation habits in favor of a direct experience of history.
The carousel is to be driven independently by visitors, actively involving them in the exhibition and the historical events of the years 1946 to 1952. The story of the Vernon Carousel comes alive through the participation of visitors, transporting them back to the year 2024. Social integration and shared exchange on the exhibition contents are thus promoted. The sensation of the fluttering feeling in the pit of the stomach, experienced while riding the carousel, is identical then and now and is equivalent to the bodily sensation experienced in situations such as joy, fear, euphoria, and fear of the unknown. It is precisely this emotional world in which people found themselves long after the end of the war: in the constant up and down of their own feelings and emotions. Because the existential experiences of survival and hope, as well as destruction and reconstruction, are inseparably linked to World War II and the post-war period. Eyewitnesses, from Friedrichshafen or from the French Vernon and from the many other battlefields of Europe, when asked about their memories from the post-war period, often recount identical everyday scenes. The grim reports are often illuminated by anecdotes of hopeful moments that gave people new vitality and optimism. Such as the return of rediscovered family members, refugees, and surviving soldiers, the children’s play with the few things, often improvised toys, and the social contacts with the liberators, the soldiers of the Allied armies. Embedded within the historical exhibition, the carousel tells visitors from various perspectives about the significant contribution of the so-called Maybach „Group M“ led by Karl Maybach to the German-French rapprochement after World War II.
Picture left: Noah Melich and Fiona Bailey present a study model of the Vernon Carousel in spring 2023 after the conclusion of the first workshop sessions, which is needed for the construction of the full-size carousel. Photo: Marco Eckle. Picture right: First trial order of the Vernon carousel in original greetings at the end of 2024. Photo Marco Eckle.
The concept, scientific research, and curation of the contents of the laboratory exhibition „Vernon Carousel — How Enemies Became Partners,“ as well as all construction measures, were developed and implemented together with students from Karl Maybach Gymnasium. For nearly two years, KMG students Fiona Bailey and Noah Melich explored the question of how a group of Maybach engineers, some with their families, came to work for the French government on a secluded area in the woods near the French town of Vernon in Normandy during the immediate post-war period. The two students impressively demonstrate, through a freely interpreted replica of a carousel built there, „how enemies became partners.“ Research, tinkering, and screwing were integral parts of the lessons in the open student meeting „GEKO“ and online in the „Untis network,“ in the collection studio of the Wilhelm and Karl Maybach Foundation and the city archives Friedrichshafen, as well as in the Wissenswerkstatt Friedrichshafen. The exhibition was developed over two years through numerous workshops, such as those on academic work with sources, eyewitness interviews, exhibition design, metal welding, ball bearing theory, and exhibition technology.
Accompanying the construction of the carousel, metal workshops were held for KMG students at the Wissens-Werkstatt Friedrichshafen. Here welding workshop with Stefan Seeger (l.), Noah Melich (f. H.) and Fiona Bailey (r.) Photo: Marco Eckle
As a venue for the exhibition, the project team at Karl Maybach Gymnasium can utilize the newly occupied studio spaces of the Wilhelm and Karl Maybach Foundation at Karlstraße 41 in Friedrichshafen, Germany. Space has been allocated on the ground floor of the former bank building for the laboratory exhibition of KMG. This showcases the future potential use of the long-vacant rooms to the people of Friedrichshafen. Admission is free, and the public is warmly invited.
Project participation:
Fiona Bailey (KMG), Tobias Erne (WKMS), Marco Eckle (KMG), Oliver Knapp (KMG), Noah Melich (KMG),
Alexander Ott (KMG), Stefan Seeger (Wiss.W.), Georg Ruetz (FK)
Our special thanks to:
Project „Potzblitz! — Boldly Asked. Freshly Researched.“
Federal Ministry for Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth
Project „Democracy Live“ — Active against Right-wing Extremism, Violence and Hostility to People
Youth Parliament Friedrichshafen
Arben Neziri Company — Metalworking and Welding, Grünkraut
For information and loans, thanks to:
Friends of the Maybach Museum Association e.V.
Barbara Fügenschuh, Friedrichshafen
Christian Vanpoullie, Vernon (France)
Pastor (retired) Max Stark, Friedrichshafen
Markus von Kienlin (Jr.) with family, Friedrichshafen
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